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DORAS

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Neue Logistikplattform für den Baustoffhändler DORAS

Für den französischen Baustoffhändler DORAS wurde das Distributionslager zu klein: Eine neue Logistikplattform mit 22 Gassen sollte wieder ausreichend Platz für Artikel wie Spanplatten, Laminate und sonstige Baustoffe bieten. Das Kerpener Unternehmen OHRA baute in einer Projektzeit von nur 5 Monaten eine Regalanlage, die auf 12.000 m² Grundfläche und mit 8 Metern Einlagerhöhe Dimensionen erreicht, die nicht nur in Frankreich in dieser Branche eher selten anzutreffen sind.

Als Gaston Doras 1928 einen kleinen Baustoffhändler in Dijon erwarb, ahnte er wohl nicht, dass sein Nachname keine 100 Jahre später für den größten Baustoffhandel in der ostfranzösischen Region steht. Das DORAS-Netzwerk vereint heute vier Markennamen : 

Doras verfügt als Baustoffhandel über 50 Filialen, die hauptsächlich in der Bourgogne Franche-Comté liegen,

Locouti, kümmert sich um den Verleih von Ausrüstungen und Baugerüsten,

Caréo ist auf Fliesen- und Plattenarbeiten, Parkettböden und Badezimmer spezialisiert,

Ménéo stellt die Lieferung und Ausführung von Schreinerarbeiten (Fenster, Türen, Treppen, Portale...) sicher.

Das DORAS-Netzwerk beschäftigt heute rund 800 Mitarbeiter und erwirtschaftete in 2010 einen Umsatz von 208 Millionen Euro.

Ineffizient und zu klein

Bis zum April 2011 wurden sowohl die Kunden als auch die verschiedenen Distributionsstandorte mit Waren von einer Plattform zur Weiterverteilung von Holzprodukten auf dem Gelände des Unternehmenssitzes in Chenôve versorgt. Nach dem rasanten Wachstum, das DORAS in den letzten Jahren erfuhr, erreichte diese Plattform jedoch ihre Kapazitätsgrenzen: Untergebracht in einem alten Gebäude mit niedrigen Lagerräumen und schlechter Raumaufteilung, ausgestattet mit einer inzwischen veralteten Lagereinrichtung, konnte das Gebäude kaum noch den modernen Ansprüchen des Unternehmens gerecht werden.

„Das alte Lager konnte der Entwicklung unseres Unternehmen nicht mehr folgen“, erinnert sich Brigitte Biju-Duval, für Investitionen zuständige Direktorin bei DORAS. „Die Lagerkapazität reichte nicht aus, die Fahrwege waren durch das gestiegene Warenvolumen verstopft und die zu engen Ladebereiche erwiesen sich überdies als hinderlich.“ 

Großzügig dimensioniert

DORAS entschied sich für den Umzug in ein neues Lager: Das angemietete Gebäude bot mit 12.000 m² Grundfläche deutlich mehr Platz als das alte Lager. Die neue logistische Ausstattung bot den Vorteil, dem Geschäft mit Holz-Baustoffen mehr Raum einzuräumen, indem hier zusätzlicher Platz für Holzprodukte wie Spanplatten, Sperrholz oder Parkett geschaffen wurde.

So sah die Planung des Projekts nach Vorstellungen der technischen Abteilung des Baustoffhändlers einerseits eine Kragarmregalanlage mit 15 Zeilen von 75 m Länge und 8 m Höhe je Zeile zur Lagerung von Langgut mit einer Länge von bis zu 13 m und andererseits weitere 10 Zeilen mit 8,5 m hohen Palettenregalen von ebenfalls 75 m Länge vor. Insgesamt waren 22 Gassen vorgesehen, wovon 12 Gassen als Schmalgangkragarmregal ausgeführt werden sollten. Zur Ein- und Auslagerung entschied man sich für Mehrwegstapler. 

Groß genug für Großprojekte

Mit dem Einbau der Regalanlagen beauftragte DORAS die in Kerpen bei Köln ansässige OHRA Regalanlagen GmbH: Das Unternehmen hat sich auf die Konstruktion von Lager- und Regalsystemen vor allem für den Baustoff- und Metallhandel und die Holzwirtschaft spezialisiert. Gerade bei der Projektierung dieses Lagerungsprojekts schätzten die DORAS-Verantwortlichen das Know-how des französischen Vertriebs von OHRA, der auf Erfahrungen aus ähnlichen Großprojekten zurückgreifen konnte.

„Entscheidend für die Wahl von OHRA war unter anderem die Größe unseres Projektes“, so Brigitte Biju-Duval. “Wir mussten bestimmte Mitbewerber ausschließen, denen es nicht möglich war, unserem Bedürfnis nach einer Lastverringerung um 10,5 t zu entsprechen. Zudem musste der Lieferant den Nachweis erbringen, das Projekt auch wirtschaftlich stemmen zu können, also die im Lastenheft vorgesehenen Leistungen entsprechend sicherzustellen.“

Aber auch im Detail konnte die Regallösung von OHRA überzeugen: So verwenden die Kerpener für die Kragarmregale ausschließlich vollwandige, warmgewalzte Normbaustähle – das Material behält im Gegensatz zu Blech auch im rauen Lagerbetrieb dauerhaft seine statischen Eigenschaften. Beim Handling des Lagerguts während der Ein- oder Auslagerung kann das Anfahren mit den Kragarmen zur Beschädigung der Ware führen, insbesondere beim Handling von Holzbalken mit Überlänge. Zum Schutz der einzulagernden Lagerware und der Regale verwendet OHRA daher selbstsichernde, eingehängte Kragarme – diese weichen beim Anstoßen nach oben und zur Seite aus, Lagerware und Regal bleiben unbeschädigt. 

75 Meter lang, 8 Meter Einlagerhöhe – die Dimensionen der Regalanlage des neuen Distributionszentrums von DORAS sind    beeindruckend.

Das bei DORAS montierte OHRA 5 Omega Regalsystem bietet Platz für 1.500 Paletten, einzelne Ebenen sind mit Gitterrostauflagen ausgestattet. 

In der Kragarmregalanlage wird Langgut mit einer Länge von bis zu 13 m und einem Paketgewicht von bis zu 4 t gelagert.

Die selbstsichernden, eingehängten Kragarme weichen bei Remplern nach oben oder zur Seite aus, so bleiben Lagerware und Regal unbeschädigt.

In den Einfahrbereichen zu den Gassen sind die Führungsschienen mit Beton verstärkt – Schäden durch Rempler sind so  ausgeschlossen.

Montage in neun Wochen

OHRA erhielt Anfang Dezember 2010 den Auftrag zur Lieferung und zum Einbau der Regalanlagen für das neue Distributionszentrum von DORAS. „Kragarmregalanlagen mit Regalreihen von 75 Metern Länge und 8 Metern Höhe mit Führungsschiene erfordern eine enorme Genauigkeit in der Montage“, beschreibt Bernard Lunven, Vertriebsleiter Frankreich bei OHRA, die besondere Herausforderung für die OHRA-Monteure. Sie trafen Mitte März 2011 auf der Baustelle ein, zusammen mit den ersten 23 Lkw mit Material. In den folgenden knapp neun Wochen verbauten sie 750 Kragarmregal-Stützen, 8000 Kragarme - teilweise mit Gitterrostauflagen – sowie 2 Kilometer Führungsschienen für die 4-Wege-Stapler mit direkter Verbindung zu den Füßen der Regalstützen. Die Führungsschienen im Einfahrtsbereich wurden mit Beton ausgegossen, um sie insgesamt zu verstärken und die Einfahrt der Stapler in die Gassen sicherer zu gestalten. Im Bereich des Palettenlagers kam das OHRA 5 Omega System zum Einsatz: Es ist in der Lage, Feldlasten von bis zu 22,5 t und Fachlasten von bis zu 4,5 t zu tragen. Insgesamt verbauten die OHRA-Monteure 1.500 Palettenplätze, von denen sie einzelne Ebenen mit Gitterrostauflagen ausstatteten. Der Auftrag umfasste außerdem noch eine Stahlbühne mit einer Fläche von 55 m². Schon Ende April waren die Arbeiten abgeschlossen.

„Der Zeitplan wurde eingehalten“, zeigt sich Brigitte Biju-Duval mit den Leistungen von OHRA zufrieden. „Von der Projektentwicklung durch DORAS bis hin zur abschließenden Fertigstellung erhielten wir von OHRA dank ihrer Fachkenntnisse die beste Unterstützung.“ Letztendlich konnte OHRA beweisen, dass sich Qualität „Made in Germany“ trotz höherem Materialeinsatz und hochwertigem Regalsystem in punkto Preis-/Leistungs-Verhältnis gegenüber leichteren Systemen der Konkurrenz behaupten kann.